Es ist bekannt, dass sich gerade junge Menschen gerne messen – nicht selten geschieht dies in Form von Raufereien und Kämpfen. Doch kann ein Kampf unter Einsatz von Körperkraft überhaupt fair sein? Auf jeden Fall – so der Grundtenor im Kampfsport. Aber natürlich müssen hierfür gewisse Regeln beachtet werden.
Das Projekt Fair Fight
Beim Kampfsportprojekt Fair-Fight in Traunreut der Offenen Jugendarbeit ging es vor allem um die Frage, wie fair gekämpft werden kann. Das Projekt wurde von der Mobilen Jugendarbeit/Streetwork Traunreut organisiert und vom Landkreis Traunstein finanziell unterstützt. Wichtiger Kooperationspartner war die Jugendsiedlung Traunreut. Sie stellte die Sportanlagen zur Verfügung.
In insgesamt 11 Trainingseinheiten konnten Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren in verschiedene Kampfsportarten hineinschnuppern. Ein besonderer Dank gilt dabei dem hauptverantwortlichen Trainer Andreas Rasumny (MMA). Er wird in Kürze in Trostberg das MMA-Studio PoundforPound eröffnen. Im ersten Teil des Projektes ging es um die Vermittlung der Grundlagen.
Beteiligung der Traunreuter Vereine
An dem Projekt beteiligten sich folgende Vereine:
Taekwondo, Sergej Neumüller (Taekwondoschule Könnecke Traunreut),
Judo, Dominik Röder (Abteilung Judo des TuS Traunreut),
Boxen, Vasyl Klyusa (Abteilung Boxen des TSV Stein/St. Georgen),
Kickboxen, Alexander Krauer und Roma Alltag (Abteilung Kickboxen TuS Traunreut),
Ringen, Andreas Rasumny (Abteilung Ringen TV Traunstein)
Karate, Richard Schalch (Chiemgauer Kampfsport- und Karateschule Traunreut e.V.)
Sie gaben den Jugendlichen Einblicke in ihre jeweilige Kampfsportart.
Eine Brücke zu den Vereinen schlagen
Das Projekt ermöglichte den Jugendlichen, verschiedene regionale Kampfsportarten kennenzulernen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken und ihre Begeisterung für bestimmte Sportarten zu finden. Durch das persönliche Kennenlernen der Trainer wird es einfacher, sich für ein Probetraining anzumelden. Ziel von Fair Fight war es daher auch, den Jugendlichen eine Brücke zu den regionalen Vereinen zu bieten und ihnen die Möglichkeit zu geben, das Gelernte zu vertiefen und über das Projekt hinaus im Kampfsport aktiv zu bleiben.
Werte und Regeln für ein faires Kräftemessen
Was braucht es für ein faires Kräftemessen? Die Vertreter der Kampfsportvereine beantworteten diese Frage im Projekt. Sie zeigten, dass verschiedene Kampfsportarten ein gemeinsames Wertekonzept teilen: Disziplin, gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und Rücksichtnahme sind essenziell. Auch Selbsteinschätzung, Reflexion und Impulskontrolle spielen eine wichtige Rolle. Die Trainer betonten und lebten diese Prinzipien vor. Fair Fight will mit diesen Werten einen Beitrag zu fairem Kämpfen und einem respektvollen Miteinander leisten.
Kerstin Hogger, Jonathan Soziale Arbeit