Im Bereich Teilhabe an Schulen wird seit einiger Zeit ein neuer Ansatz diskutiert, der inklusiver und flexibler ist als das 1:1-Schulbegleitungsmodell und bei Startklar Niederbayern bereits umgesetzt wird: Das Pooling von Schulbegleitungen.
Schülerübergreifende Unterstützung
Das Konzept des Poolings von Schulbegleitungen basiert auf der Idee, anstelle von individuellen 1:1-Begleitungen eine schülerübergreifende Unterstützung anzubieten. Auf diese Weise kann flexibel und schnell auf die unterschiedlichen Bedarfe der Schüler*innen reagiert werden. Durch das Pooling wird eine stabile Unterstützungsstruktur an der Schule etabliert, die schnell, unbürokratisch und sehr flexibel auf individuelle Bedürfnisse eingehen kann.
Normalität von Unterstützung
Die personelle Stabilität eines festen Schulbegleitungsteams an der Schule ermöglicht die Normalität von Unterstützung. Schulbegleitung gehört damit zum normalen Schulalltag, welcher jedes Kind/jede*r Jugendliche schnell und flexibel erhalten kann, wenn der Bedarf besteht. Ein langes bürokratisches Procedere, eine notwendige Diagnosestellung, welche Stigmatisierung und „Anderssein“ beinhalten, sind nicht mehr zwingend erforderlich, um Hilfe für Situationen im Schulalltag zu erhalten. Dadurch wird eine stabile und flexible Unterstützung im Schulalltag gewährleistet, die zur Normalität des Schulbetriebs beiträgt. So kann eine/e Schüler*in auch über einen zeitlich begrenzten, kurzfristigen Zeitraum Unterstützung erhalten.
Stundenpools
Die Rahmenbedingungen sind so gestaltet, dass der Schule jährlich ein stabiler Gesamtstundenpool für Schulbegleitung zur Verfügung steht. Dieser Stundenpool ist auf mehrere Schulbegleitungen verteilt, die der Schule zugeteilt sind und einen festen Bestandteil des Schulpersonals darstellen. Eine Koordinationsfachkraft steuert und koordiniert den Einsatz der Schulbegleitungen, um eine bedarfsgerechte Unterstützung sicherzustellen. Auch diese ist der Schule fest zugeteilt. Sie steht in engem Austausch mit der Schulleitung und JaS, um den Einsatz der Schulbegleitungen bedarfsgerecht koordinieren zu können.
Ziele des Poolings
Ziel des Poolings ist es, sowohl Schüler*innen mit Anspruch auf Eingliederungshilfe stabil zu begleiten als auch präventiv weitere Schüler*innen zu unterstützen, um intensivere Formen der Hilfe zu vermeiden.
Fazit: Pooling – eine Win-Win-Situation
Aus unserer Sicht ist das Pooling-Konzept sehr positiv zu bewerten, da es eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten darstellt. Die Umsetzung des Poolings bei Schulbegleitungen verspricht eine effektive und nachhaltige Unterstützung im Schulalltag, die allen Schüler*innen zugutekommt.
Monika Braun, Bereichsleitung Schule, Startklar Soziale Arbeit Niederbayern